«Eine Nacht in Venedig» ist verlockend

Möriken-Wildegg Noch gut zwei Wochen dauert es, bis sich der Vorhang zur Premiere der Operette «Eine Nacht in Venedig» von Johann Strauss öffnet. Ein Blick in die Probenarbeit.

Chorprobe auf der Bühne: Regisseur Simon Burkhalter macht den Chormitgliedern die gewünschten Bewegungen vor; Ramin Abbassi begleitet den Chor am Flügel. Foto: Hanny Dorer
Chorprobe auf der Bühne: Regisseur Simon Burkhalter macht den Chormitgliedern die gewünschten Bewegungen vor; Ramin Abbassi begleitet den Chor am Flügel. Foto: Hanny Dorer

Es herrscht reges Treiben im Gemeindesaal Möriken an diesem Samstag. Der Chor steht im Kreis und übt mit dem musikalischen Co-Leiter Ramin Abbassi Lieder ein, Bühnenarbeiter tragen diverse Accessoires für die Bühneneinrichtung herein, Regisseur Simon Burkhalter bespricht sich mit seinem Assistenten Yves Ulrich – nur einer fehlt: Marc Frey, der Produktionsleiter, ist mitten in den Vorbereitungen einem Herzleiden erlegen. Der Schock unter den Mitwirkenden war gross, doch trotz der Trauer muss die Arbeit an der Operette weitergehen. «Wir setzen alles daran, dass die Operette im Sinne von Marc aufgeführt werden kann», sagt Ruedi Häfeli, der im Operettenverein für die Finanzen zuständig ist und nun einen Teil der Aufgaben von Marc Frey übernimmt. «Marc hatte alle Fäden in der Hand», bestätigt Karin Leuthard, Präsidentin des Operettenvereins. «Deshalb müssen jetzt alle mithelfen, damit alles klappt.» Und fügt hinzu: «Trotzdem freuen wir uns auf die Aufführungen und proben mit Begeisterung.»

Diesen Eindruck bestätigt Regisseur Simon Burkhalter: «Es macht Freude, mit diesen motivierten Sängerinnen und Sängern zu arbeiten», lobt er. Dies scheint gegenseitig zu sein, denn die Mitwirkenden lassen sich ihrerseits von der temperamentvollen Art des Regisseurs mitreissen. Sein Elan wirkt ansteckend und eifrig werden die von Burkhalter vorgezeigten Bewegungen nachgemacht. Kein einfaches Unterfangen, denn gleichzeitig muss ja auch gesungen werden. Doch schliesslich klappt alles zur vollen Zufriedenheit des Regisseurs – bis auf die Drehbühne, die plötzlich stecken bleibt. Flugs betätigt sich Simon Burkhalter als Handwerker und behebt den Schaden – die Probe kann weitergehen.

Ausgezeichnete Solisten

Je nach Szene kommen bei den Proben auch die Solisten zum Einsatz. Mit Flurina Ruoss (Annina), Raimund Wiederkehr (Caramello), Arndt Krüger (Herzog Urbino), Stefanie Frei (Ciboletta), Erwin Hurni (Pappacoda), Andrea Hofstetter (Barbara Delacqua), Niklaus Rüegg (Senator Delacqua), Monika Käch (Agricola) und Yves Ulrich (Enrico, Testaccio, Balbi) haben die Verantwortlichen ausgezeichnete Solisten engagiert, die sich alle auf die verzwickte Verwechslungsgeschichte freuen, in der sie ihr Talent voll entfalten können. Unterstützt werden sie dabei von einem 26-köpfigen Profi-Orchester. Die musikalische Gesamtleitung hat Renato Bossi, die Co-Leitung Ramin Abbassi.

Die einzelnen Szenen der Operette klappen schon recht gut. Nun bleiben noch zwei Wochen, um sie zusammen mit dem Orchester zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen. Parallel dazu werden die Kostüme vorbereitet, die Perücken frisiert, die Choreografie einstudiert, die letzten Requisiten besorgt und das Restaurant organisiert. Dann steht einer wunderbaren Premiere am 21. Oktober nichts mehr im Weg.

«Eine Nacht in Venedig» Operette von Johann Strauss. 20 Aufführungen vom 21. Oktober bis 1. Dezember im Gemeindesaal Möriken. Vorverkauf: telefonisch unter 076 717 06 86 von Montag bis Freitag, 14 bis 16 Uhr. Oder unter www.operette.ch.

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