FDP und Grüne fordern von der Stadt eine Reaktion

Mit der Einstellung des «Anzeigers» verliert die Stadt ein Sprachrohr. Die FDP will wissen, wie der Stadtrat darauf reagiert. Auch die Grünen fordern eine Reaktion.

Ende Februar wird der «Anzeiger Luzern» eingestellt. Dies, nachdem erst Anfang Jahr die «Luzerner Rundschau» in den «Anzeiger» überführt worden war. Die «Luzerner Rundschau» wie auch der «Anzeiger Luzern» seien Zeitungen, die sich auf lokale Themen und Menschen fokussiert hätten, in denen die Stadtverwaltung wichtige Mitteilungen veröffentlichte und die für Vereine die einzige erschwingliche Möglichkeit für Berichte und Inserate war, schreibt die FDP Stadt Luzern in ihrer Interpellation, die sie kürzlich eingereicht hat. Mit der Website der Stadt Luzern, dem Stadtmagazin und dem Portal Dialog könne dies nicht alles abgefangen werden. Jede Region des Kantons Luzern habe ihr lokales Newsblatt, nur die Stadt Luzern habe bald keine Möglichkeit mehr für eine niederschwellige Information ihrer Bürger:innen und Bürger, schreibt die FDP. «Wird die Stadt Luzern bezüglich lokaler Berichterstattung zur Provinzstadt?», stellt sie gleich wie in der vor einigen Wochen veröffentlichten Petition infrage.

In diesem Zusammenhang will FDP-Grossstadträtin Yolanda Ammann-Korner mit einer dringlichen Interpellation vom Stadtrat wissen, ob der Stadtrat vorhat, bei diesem Medienabbau zu intervenieren, und wie der Stadtrat gedenkt, zukünftig alle Bewohner:innen der Stadt Luzern über die Mitteilungen von Luzern zeitnah zu informieren. Ebenso soll der Stadtrat beantworten, ob die Möglichkeit besteht, das Luzerner Stadtmagazin mit den wichtigsten Inhalten des jetzigen «Anzeigers» auszubauen, und dieses Format häufiger verteilt werden kann. Weiter will die Interpellantin vom Stadtrat wissen, ob die Stadt bereit ist, einen «Ersatz-Anzeiger» mit Inhalten wie Mitteilungen Stadt Luzern, Veranstaltungen und einer Rubrik für Vereinsnachrichten zu produzieren und kostenlos allen Haushalten zuzustellen.

Auch Marco Müller und Christov Rolla (Grüne) schreiben in ihrem dringlichen Postulat: «Die lokale Berichterstattung ist für eine funktionierende Demokratie sehr wichtig, vor allem für die Informationsvermittlung und den Dialog der Stadt mit der ganzen Bevölkerung.» Sie fordern den Stadtrat auf, sicherzustellen, dass auch in Zukunft eine regelmässige Informationsvermittlung auch via kostenloses Printmedium im Stadtgebiet von Luzern erfolgt. Sinnvollerweise habe dies den Charakter eines offiziellen Publikationsorgans der Stadt Luzern. Eine Orientierung an Kriens und Horw sei hinsichtlich Häufigkeit (monatlich), eigener Texte der Behörde, Beiträgen von Vereinen, Parteien sowie Gewerbe und auch der Möglichkeit, Inserate zu schalten, zu prüfen.

PD

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