HC Kriens-Luzern steht nach einem Kampf im Cupfinal

Nach umkämpften und hoch spannenden 60 Cup-Minuten gegen einen starken HSC Suhr Aarau gewinnt der HC Kriens-Luzern den Schweizer Cup-Halbfinal mit 31:29 (15:13).

Marin Sipic in der Bildmitte führte den HC Kriens-Luzern neben Captain Fabian Böhm in den Siegerhafen. Bild: Archivbild/PD

Die beiden Mannschaften traten mit unterschiedlichen Voraussetzungen zu dieser für beide Seiten eminent wichtigen Partie an. Während der souveräne QHL-Tabellenführer unter der Woche eine mehr als ansprechende Partie gegen den BSV Bern auf die Platte legte, verloren die Aargauer gegen den Vorletzten aus Basel. Dazu fiel bei den verletzungsgeplagten Rüebliländern nahezu die komplette Linkshänder-Fraktion aus. Davon war allerdings ab dem Anpfiff des Weltklasseduos Brunner/Salah nicht viel zu spüren. Während die Blau-Weissen seltsam nervös agierten, erkannte der HSC früh die Chance, eine Sensation zu realisieren und dem Favoriten ein Bein zu stellen. Schnell legte die Stevic-Truppe zweimal vor, und hinten entzauberte Schlussmann Dragan Marjanac gleich drei HCKL-Abschlüsse in Folge. Die Luzerner durften sich erst in der 5. Minute über einen Treffer erfreuen. On Langenick verwandelte einen Siebenmeter souverän. Aus dem Spiel heraus gelang den Blau-Weissen 180 Sekunden später das erste Tor, das Schütze Milos Orbovic seine unglückliche Startphase vergessen liess. Es war auch der immer besser in die Partie findende Serbe, der den Ausgleich zum 4:4 in die Maschen zimmerte. Erst nach insgesamt zehn Bewegungen des grossen Zeigers schienen die Gäste angekommen zu sein, und als zuerst On Langenick und kurze Zeit später Tim Rellstab das Zwischenresultat auf 6:4 drehten, nahm aus Sicht des Ligaprimus alles seinen gewohnten Lauf – was auch dem Nervenkostüm zugutekam.

Fabian Böhm übernimmt 

Bei den Aarauern drehte nun Wirbelwind Sergio Muggli mächtig auf und stellte die Luzerner Hintermannschaft vor wendige und trickreiche Herausforderungen. Jedenfalls drehte der HSC Suhr Aarau die Partie wieder und ging zur Freude des eigenen Anhangs erneut in Führung. Die Antwort der Kukucka-Kapelle kam prompt; immer wieder setzte der überragende Tim Rellstab Nadelstiche in Form wuchtiger und vor allem wichtiger Tore. Fünf Minuten vor dem Pausentee betrug der Vorsprung des QHL-Tabellenführers wieder zwei Einheiten. Der Schlusspunkt im ersten Umgang war Andy Schmid mit dem 15. Treffer der Blau-Weissen vergönnt. Der Ausnahmekönner bekundete aber Probleme mit der Wadenmuskulatur. Ab der 35. Minute ging dann leider nichts mehr, der Muskel machte zu, und die Partie für die Kultnummer 2 war beendet. An Schmids Stelle trat Fabian Böhm, der bereits unter der Woche eine fantastische Leistung zeigte und gegen Suhr Aarau sogar nochmals eine Schippe drauflegte. Immer, wenn Führung bestellt wurde, lieferte der Deutsche prompt, übernahm Verantwortung und orchestrierte die Seinen routiniert. Auch in die Torschützenliste trug sich der Allrounder aus dem schönen Potsdam munter ein und stellte einmal mehr seine enorme Wichtigkeit für den HCKL unter Beweis. Hinten wie vorne, auf und neben dem Platz. 

In der 50. Spielminute und dank einem Tor von Gian Attenhofer gestaltete sich das Resultat mit 25:25 erneut ausgeglichen. Entsprechend hoch schnellte der Lärmpegel in der Schachenhalle. Es roch sogar nach Sensation. 

Spannender Fight bis zum Schluss

Nur gab einmal mehr die immense Erfahrung in den Reihen des HC Kriens-Luzern den Ausschlag. Während den Gästen nun aus besten Positionen ihrerseits die Nerven einen Streich spielten, manövrierten Captain Böhm und Marin Sipic das HCKL-Boot sicher in den Siegerhafen. Damit stehen die Blau-Weissen zum zweiten Mal in der Clubhistorie im Cupfinal und treffen dort auf die Kadetten, die Titelverteidiger GC Amicitia im anderen Halbfinal aus der Halle schossen. Wer den Kübel am Ende in Empfang nehmen darf, entscheidet sich am 6. Mai in der Mobiliar Arena in Gümligen.

Daniel Frank

 

Telegramm 
HSC Suhr Aarau - HC Kriens-Luzern 29:31 (13:15)
Schachen Aarau, 1400 Zuschauer, Brunner/Salah (SR) 
HC Kriens-Luzern: Zaponsek (22%), Pellegrini (44%), Schmid (2), Lavric (0), Küttel (2), Sigrist (0), Wolfisberg (0), Orbovic (3), Rellstab (8), Steenaerts (0), Böhm (C/0), Sipic (5), Wanner (0), Langenick (6), Buob (0), Idrizi (1)
Strafen: 1×2 / 1×2 (Böhm) 
Bemerkungen: HCKL ohne Delchiappo, Oertli und Schlumpf (alle verletzt).

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