Wer wird City-Manager:in der Stadt Luzern?

Im Juni 2018 hat der damalige Grossstadtrat Albert Schwarzenbach das Postulat für ein City-Management eingereicht. Nach langer Vorarbeit ist die Stelle nun ausgeschrieben. Wer soll die Innenstadt beleben und Immobilien-Leerstand möglichst verhindern? Der «Anzeiger Luzern» bringt einige Namen ins Spiel.

Daniel Lütolf: unter anderem Inhaber von groovedan.com, Kommunikationsagentur

Daniel Lütolf: unter anderem Inhaber von groovedan.com, Kommunikationsagentur

André Bachmann: unter anderem Präsident Luzern Plus

André Bachmann: unter anderem Präsident Luzern Plus

Corinne Imbach: unter anderem ehemalige OK-Präsidentin des Luzerner Fests und ehemalige Geschäftsführerin des Treibhauses

Corinne Imbach: unter anderem ehemalige OK-Präsidentin des Luzerner Fests und ehemalige Geschäftsführerin des Treibhauses

Marija Bucher-Djordjevic:
unter anderem Hoteldirektorin Boutique Hotel Schlüssel, Luzern

Marija Bucher-Djordjevic: unter anderem Hoteldirektorin Boutique Hotel Schlüssel, Luzern

Manuela Jost: Stadträtin und Baudirektorin der Stadt Luzern, bis September 2024

Manuela Jost: Stadträtin und Baudirektorin der Stadt Luzern, bis September 2024

Alexander Gonzalez: ehem. Präsident Wirtschaftsverband Stadt Luzern und Inhaber der Alexander Gonzalez GmbH Treuhand und HR-Beratung

Alexander Gonzalez: ehem. Präsident Wirtschaftsverband Stadt Luzern und Inhaber der Alexander Gonzalez GmbH Treuhand und HR-Beratung

Nicole Diermeier: Tourismus- und Outdoor-Expertin

Nicole Diermeier: Tourismus- und Outdoor-Expertin

Hauptaufgaben sind gemäss Stellenausschreibung die qualitative Belebung des Zentrums als Lebensraum, proaktives Immobilien-Leerstandsmanagement sowie die Beratung und Vernetzung unterschiedlicher Stakeholder. In Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen soll die neue City-Managerin oder der neue City-Manager Konzepte hinsichtlich Aufenthaltsqualität erstellen, strategische Partnerschaften aufbauen und den Branchen- und Angebotsmix fördern.

Gesucht wird nach einer Führungspersönlichkeit mit vertieften Kenntnissen der Detailhandels- und/oder Gastronomiebranche – von Vorteil seien auch Erfahrungen in der Projektleitung und -organisation sowie mit gesellschaftspolitischen Themen. Wer also könnte eine Kandidatin oder ein Kandidat sein? Der Anzeiger hat einige potenzielle Kandidierende angefragt, ob denn Interesse vorhanden wäre.

 

Daniel Lütolf
unter anderem Inhaber von groovedan.com, Kommunikationsagentur

«Mich reizen grundsätzlich und intrinsisch motivierte Aufgaben, die neu sind und bei denen der Erwartungsdruck hoch ist. Die neu geschaffene Stelle des City-Managers Luzern erfüllt dies geradezu optimal. Gerne will ich mich verstärkt für die Stadt Luzern einsetzen und die Aufbauarbeiten in dieser Pionierrolle angehen. Ich würde mich sehr darüber freuen, mich noch intensiver für die Stadt Luzern einzusetzen, als ich es bereits jetzt schon tue. Um mein Profil noch besser abzurunden, startete ich übrigens gestern Mittwoch das CAS «Gemeinde- und Stadtentwicklung im Wandel» an der HSLU. Diese Vorleistung auf eigene Kosten zeigt auf, dass ich nicht nur grosses Interesse an dieser Stelle habe, sondern grundsätzlich am Thema des City-Managements interessiert bin. Und dies am liebsten natürlich für
unsere Stadt Luzern. Ich bin überzeugt, dass ein City-Management unsere Stadt Luzern spür- und erlebbar weiterbringen kann. Erste Ideen und Konzepte habe ich bereits skizziert und hoffe natürlich, dass ich diese mit den Stakeholdern auch umsetzen darf. Ich bin bereit für die Stadt Luzern! Die Stadt Luzern ist meine Heimat und liegt mir am Herzen. Mich reizen ganz grundsätzlich Aufgaben, welche auf den ersten Blick aufgrund der unterschiedlichsten Erwartungen der Stakeholder fast nicht erfüllbar sind. In dieser Aufbau- und Pionierrolle fühle ich mich sehr wohl. Mich reizt es, Menschen und Organisationen zu verbinden und Lösungen (z.B. Leerstände oder die Attraktivierung der Innenstadt) mit kreativen, pragmatischen Ideen weiterzuentwickeln. Die Stadt Luzern hat aus meiner Sicht eine ausgezeichnete Ausgangslage. Jedoch sollte das City-Management bestehende Prozesse optimieren, vorhandene Synergieeffekte besser nutzen und gegenüber allen Stakeholdern beratend/unterstützend zur Stelle sein. Diese Aufgabe ist sehr vielfältig und interessant. Ich bin überzeugt, dass ich mit meinem Rucksack und meinem breiten und gut verankerten Netzwerk in der Stadt Luzern einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann.»

 

André Bachmann
unter anderem Präsident Luzern Plus

«Die Zustimmung des Grossen Stadtrates und die damit verbundene
Möglichkeit zu einem Pilotversuch City-Management begrüsse ich sehr. Die Stadt Luzern braucht ein professionelles City-Management, welches die vielen guten Ideen und Initiativen vernetzen und koordinieren und neue Projekte initiieren kann. Die meist ehrenamtlichen Strukturen stossen mit der Komplexität der Aufgaben und der zunehmend kürzeren Aktions- und Reaktionszeit an ihre Grenzen. Die Aufgabe des City-
Managements ist sehr herausfordernd und spannend.»

 

Corinne Imbach
unter anderem ehemalige OK-Präsidentin des Luzerner Fests und ehemalige Geschäftsführerin des Treibhauses

«Von meiner vielseitigen Vernetzung und vom Profil her würde das
wahrscheinlich gut passen. Jedoch stehe ich nicht zur Verfügung, da ich in den sozialpädagogischen Bereich gewechselt habe und für die Stadt Luzern die Kinder- und Jugendsiedlung Utenberg führe (und dies auch weiterhin engagiert machen möchte).»

 

Marija Bucher-Djordjevic
unter anderem Hoteldirektorin Boutique Hotel Schlüssel, Luzern

«Wenn ich das Anforderungsprofil lese, so stelle ich in der Tat fest, dass sich einige Parallelen zu meinem bisherigen beruflichen Weg ergeben. Anders gesagt: Ich denke durchaus, dass ich die Aufgabe erfüllen könnte, und diese ist äusserst reizvoll. Ich halte ein professionelles City-Management für notwendig und sinnvoll, weil unsere Stadt – und insbesondere das Stadtzentrum – in den nächsten Jahren grossen Herausforderungen entgegensteuert. Diese gilt es, koordiniert anzugehen, und eine Koordination vermisse ich persönlich – zumindest im jetzigen Zeitpunkt.»

Was reizt Sie daran?

«Die neu geschaffene Stelle ist sehr reizvoll, weil sie neu ist. Aus meiner bisherigen Berufserfahrung weiss ich, dass ich sehr gerne Neues entwickle und immer gerne versuche, herauszufinden, was man/frau maximal erreichen kann. Der strategische Teil der Arbeit als City-Managerin ist deshalb sehr spannend. Momentan ist es allerdings so, dass ich einen eigenen Hotelbetrieb führe, Mama einer achtjährigen Tochter bin, an der SHL doziere und politisch im Grossen Stadtrat, in der GPK wie auch an der Parteispitze sehr eingespannt bin. Mein Rucksack ist mehr als voll. Diese Aufgaben, insbesondere meine familiären Pflichten und Freuden, sind Gründe genug, um derzeit keine Bewerbung als City-Managerin einreichen zu wollen. Aber wer weiss: ... vielleicht in drei Jahren.»

 

Manuela Jost
Stadträtin und Baudirektorin der Stadt Luzern, bis September 2024

«Es ist eine sehr interessante und vielfältige Stelle, die effektiv eine breite Vernetzung zu Wirtschaft, Verwaltung und Politik sowie gute inhaltliche Kenntnisse zu wirtschaftlichen und stadträumlichen
Gegebenheiten der Stadt Luzern erfordert. Diese Voraussetzungen würde ich sicher mitbringen. Wichtig ist nun aber, dass eine möglichst
rasche Besetzung für diese anspruchsvolle und spannende Stelle erfolgt. Die zeitlichen Umstände, dass ich nicht vor September 2024 verfügbar bin, sprechen deshalb gegen eine Kandidatur von mir.»

 

Alexander Gonzalez
ehem. Präsident Wirtschaftsverband Stadt Luzern und Inhaber der Alexander Gonzalez GmbH Treuhand und HR-Beratung


«Grundsätzlich könnte ich mir diese Aufgabe vorstellen, sowohl rein inhaltlich wie auch im Kontext der aus meiner Sicht elementaren Vernetzung der Stakeholder. Ich muss hier aber offen gesagt unterscheiden zwischen dem theoretischen Interesse und meinen aktuellen Optionen. Einerseits vereint sie wichtige Funktionen, welche ich zumindest punktuell während Jahren in meinen Verbandsfunktionen wahrgenommen habe, andererseits erachte ich die Aufgabe resp. die damit verbundene Professionalisierung der Förderung des City-Managements nicht nur als sinnvoll, sondern als zwingend. Darunter verstehe ich u.a. die Koordination zwischen dem aktuellen ALI Fonds und den weiteren involvierten Organisationen (oder deren Zusammenschluss), das klare Bekenntnis der Stadt bezüglich der
Wichtigkeit des City-Managements und der mir persönlich durchaus gut liegenden Kombination aus Strategieentwicklung und engagierter und wirksamer operativer Umsetzung. Ich arbeite gerne nicht ausschliesslich
konzeptionell, sondern engagiere mich auch gerne an der Front resp. dort, wo es persönlich anzupacken gilt.»

Was spricht dagegen?

«Ich bin mit meinem Treuhand-Gonzalez-Team sehr glücklich und durchaus erfolgreich unterwegs. Wir betreuen aktuell bald 50 KMU-Klienten und unter anderem auch verschiedene Verbände/NPO. Hier finde ich ein berufliches Umfeld, welches mir einen ausgeprägten Spielraum gibt, in welchem ich auch in einem zeitlich abgegrenzten Rahmen meinen Beitrag zur Förderung der gesellschaftlichen, politischen und insbesondere auch wirtschaftlichen Aktivitäten in der Stadt leisten kann. Für die offene Vakanz müsste ich das aufgeben, ich will aber weder meine Klientinnen und Klienten noch mein Team im Stich lassen. Ferner befinde ich mich im Spätherbst meiner beruflichen Tätigkeit und freue mich in den nächsten Jahren über etwas mehr
zeitlichen Freiraum.»

 

Nicole Diermeier
Tourismus- und Outdoor-Expertin

«Es handelt sich in der Tat um eine sehr spannende Stelle, die von Relevanz für die Entwicklung der Gesamtdestination ist. Als Tourismusexpertin mit langjährigen Wurzeln in Luzern habe ich aufgrund meiner in der GL bei Schweiz Tourismus, als VR Rigi Bahnen sowie als Projektleiterin des NRP-Projekts ‹Destinationsentwicklung Luzern-Vierwaldstättersee› engen Bezug zur Stadt und zur Region. Zudem bin ich im Moment des Projekts ‹Rigatus› als VR für die Entwicklung eines Kreuzfahrterlebnisses auf dem Vierwaldstättersee engagiert. Bei all den Projekten und stehen die nachhaltige Entwicklung sowie die Verlängerung der der Gäste im Fokus. Fazit: Ja, diese Stelle würde mich sehr Sowohl inhaltlich wie auch von der Form und der Struktur her ist diese reizvoll. Inhaltlich: Es umfasst exakt die Themen, die für eine nachhaltige Entwicklung einer Destination wie Luzern von höchster Relevanz sind. darf zurzeit ein Innotour-Projekt im inneren Mattertal leiten, bei welchem um genau diese Fragen geht: Wie kann eine Destination mit internationaler Ausstrahlung nachhaltig im Sinne der Enkeltauglichkeit entwickelt damit eine ganze Region davon langfristig profitieren kann, und zwar im Sinne des umfassenden Stakeholdermanagements mit den vier B: Bewohner, Besucher, Betreiber, Form: Die Pionierrolle und der Aufbau dieser Funktion sind spannend und lassen einen gewissen Gestaltungsfreiraum offen.»

Dagegen spricht?

«Ich habe im Moment meinen Lebensmittelpunkt in Zermatt und bin alle zwei für ein paar Tage in Luzern.»

Marcel Habegger

Details zur Stelle: www.joerg-lienert.ch

 

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