Eine Rock-Oper im Luzerner Theater

Die Neukomposition von Samuel Pender­bayne erzählt Richard Wagners «Siegfried» als Coming-of-Age-Geschichte.

«Siegfried!» feiert am 28. Februar Premiere. Bild: Luzerner Theater

Siegfried ist ein echter Superheld, der nur so vor Selbstbewusstsein strotzt. Er wächst bei seinem Ziehvater Mime im Wald auf, und was ihm an sozialen Kontakten fehlt, macht er durch Kraft wett. Sogar den Riesendrachen Fafner kann er besiegen und somit den legendären Goldschatz der Nibelungen samt Ring erbeuten. Doch als er weiter in die Welt hinauszieht und zum ersten Mal einer Frau begegnet, erlebt er auch zum ersten Mal ein neues Gefühl: Ist das Angst? Liebe? Sein wahres Ich?

Das «Ring-Ding» geht in die nächste Runde: Nach den «Bad Girls» hat sich Regisseurin Brigitte Dethier nun den dritten Teil von «Ring des Nibelungen» vorgenommen. Ausgehend von Richard Wagners Oper, erzählen Komponist Samuel Penderbayne und Librettist Christian Schönfelder eine ganz neue und gegenwärtige Version der Geschichte für ein junges Publikum, das sich in derselben Lebensphase wie der Titelheld befindet. Es geht um Themen wie die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Siegfried und Mime ebenso wie um Fragen nach der eigenen Identität und der Liebe.

Penderbayne komponiert ein völlig eigenständiges Werk, das er mit Elementen der Jazz- und Rock-Musik gestaltet: «Warum gibt es denn eine Wand zwischen Pop und Klassik?«, fragte sich der Komponist. «Ich wollte immer E-Gitarren und Drum-Kits in der neuen Oper sehen und hören. Jetzt machen wir das!» Pender­bayne führt in rockbandähnlicher Konstellation ausgezeichnete junge Künstler:innen zusammen. So gewann etwa Marcela Rahal, Sängerin im Ensemble des Luzerner Theaters, soeben den ersten Preis am internationalen Gesangswettbewerb Tenor Viñas. Und Schlagzeuger Tom Müller ist Preisträger des Youth Contest am Drum Festival Switzerland. Gemeinsam stürmen sie in «Siegfried!» die Bühne in der Box des Luzerner Theaters.

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