Schuberts grenzensprengendes Meisterwerk

Am 3. März sind im «Schweizerhof Luzern» Solisten der Festival Strings Lucerne mit einem kontrastreichen Programm zu hören, welches Franz Schuberts berühmtes Oktett in den Mittelpunkt rückt.

Franz Schubert (1797–1828), früh verstorbenes Genie und Wegbereiter der Romantik. Abb. W. A. Rieder

Nach dem begeisternden Jahresstart im Januar mit Star-Bariton Benjamin Appl bleiben die Festival Strings Lucerne Chamber Players am nächsten Sonntag Schubert treu. Einmal mehr demonstrieren sie dabei ihre einzigartige Transparenz und ihre partnerschaftliche Musizierlust: in einer Oktettformation. Angeführt vom künstlerischen Leiter der Festival Strings Lucerne, dem Geiger Daniel Dodds, gesellen sich vier weitere Streicher und drei Bläser zum Ensemble, getreu dem Motto: Der Star ist das Orchester, ob in grosser Formation oder erst recht in einem kleineren kammermusikalischen Ensemble.

Im Mittelpunkt des Programms steht Schuberts Oktett F-Dur D 803. Vor dem überzeitlichen Schlüsselwerk Schuberts geht es aber zunächst an den Beginn der modernen europäischen Musikentwicklung respektive in die Renaissance mit Werken von Orlando di Lasso und Josquin Desprez.

Beide Meister des 15./16. Jahrhunderts kommen aus der Hof- und der Kirchenmusik, waren zu ihrer Zeit die ungekrönten Könige der Vokalmusik und haben mit ihren polyfonen Klängen die Musikgeschichte entscheidend weiterentwickelt. Die beiden Werke, «Cantate Domino canticum novum a3» von di Lasso und «Ave Maria … Virgo Serena» von Desprez sind hier aber in rein instrumentalen Fassungen zu hören.

Das Oktett D 803 ist Schuberts längstes Kammermusikwerk. Es sprengt Grenzen, wirkt mehr als eine sinfonische Studie denn als reine Kammermusik. Schubert war dies bewusst. Manches erinnert an Beethoven, aber ganz bei sich ist Schubert in der Art, wie er die Streicher und die Bläser zu einem betörenden romantischen Klangteppich verwebt.

Die Musikerriege ist exquisit und international: Die Musiker kommen aus Dresden, Liverpool, Mailand, Strasbourg und haben dort, wie bei den Festival Strings Lucerne, führende Positionen inne. Ein kontrastreiches Programm für den späten Sonntagnachmittag mit Werken, die nicht alltäglich zu hören sind und die man so gespielt nicht verpassen sollte!

Konzertinformationen

Sonntag, 3. März, 17 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern, Zeugheersaal.

Tickets und Programm: www.fsl.swiss Telefon 041 420 62 37, Ticketpreise: von 10 bis 40 Franken.

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